Die 4 Monate der Trainingsphase bei der 9. deutschen Data School Kohorte neigen sich dem Ende zu und wir beginnen mit der letzten Woche - Dashboard Week! Eine Woche, in der wir jeden Tag ein völlig neues Dashboard erstellen und präsentieren. Intensives Bauen unter enormem Zeitdruck - der perfekte Abschluss für eine intensive Trainingsphase also!
Tag 1 brachte die Aufgabe, unseren eigenen Lebenslauf als interaktive Visualisierung in Tableau umzusetzen.
User Stories
Ich habe zunächst drei User Stories entworfen, um mögliche Anforderungen aus Sicht potenzieller Nutzer besser zu verstehen. Dabei betrachtete ich verschiedene Rollen bei potenziellen Kunden, die sich auf Basis meines Lebenslaufs ein Bild von mir als Consultant machen wollen.
Die drei entworfenen User Stories lassen sich grob in folgende Fragen zusammenfassen:
- Welche technischen Fähigkeiten und Expertise bringe ich mit?
- Welcher berufliche Werdegang und welche Erfahrungen prägen meine Arbeit?
- Wie demonstrieren konkrete Projekte meinen Ansatz bei der Visualisierung und Umsetzung von Projekten?
Diese Perspektiven halfen mir, den Lebenslauf als interaktives Tool zu konzipieren, das gezielt unterschiedliche Bedürfnisse bedient.
Von der Skizze zum Dashboard
Basierend auf den User Stories erstellte ich eine Skizze für die Struktur des Dashboards:

Für ein MVP (Minimum Viable Product) konzentrierte ich mich zunächst auf die Kernelemente:
- Professioneller Header mit Profilseiten und Kontaktmöglichkeiten
- Übersicht der Expertise und technischen Fähigkeiten
- Chronologische Darstellung des Werdegangs
Bei der Layoutplanung standen dabei folgende Überlegungen im Vordergrund:
- Hierarchie der Information: Die technischen Fähigkeiten und Expertise stehen oben, damit potenzielle Kunden sofort meine Eignung für ihre Projekte einschätzen können, bevor sie in die Details meines Werdegangs eintauchen.
- Visuelle Klarheit: Horizontale Balkengrafiken mit klaren Ankerpunkten (Advanced/Expert) für die Skills, um eine schnelle Einschätzung zu ermöglichen. Der Zeitstrahl gibt durch Einfärbung der Abschnitte einen guten Überblick über meinen Übergang von einer akademischen zu einer professionellen Laufbahn.
Umsetzung des Lebenslaufs als Dashboard

Die finale erste Version des Dashboard folgt einem dreistufigen Aufbau:
- Header: Professionelle Darstellung mit Profilbild, Titel und Social-Media-Links in einem ruhigen Blauton
- Skills-Bereich: Horizontale Balkendiagramme für Expertise und technische Fähigkeiten mit klar definierten Ankerpunkten, daneben die wichtigsten Abschlüsse und Zertifikate. Die dargestellten Kompetenzlevel dienen in dieser ersten Version primär der Demonstration des Konzepts und könnten in einer finalen Version noch differenzierter ausgearbeitet werden.
- Zeitachse: Interaktive Chronologie meines beruflichen und akademischen Werdegangs mit Filtermöglichkeiten
Herausforderungen und Reflexion
Ein komplettes Dashboard innerhalb eines Arbeitstages zu erstellen, ist bereits eine Herausforderung für sich – besonders wenn man konzeptionelle Arbeit, Datenaufbereitung und Umsetzung in einem begrenzten Zeitfenster bewältigen muss. Als erste Version eines interaktiven Lebenslaufs bin ich grundsätzlich zufrieden, erkenne aber auch klare Verbesserungsmöglichkeiten:
- Untertitel-Layout: Die Anordnung der Untertitel im Header (mit Trennstrichen) führt dazu, dass "Data School Consultant" und "PhD Psychologist" zusammengehörig wirken, was nicht beabsichtigt war
- Layout-Optimierung: Im Feedback wurde angemerkt, dass der Werdegang (GANT-Chart) eher am Anfang stehen sollte, da er chronologisch den Einstieg in meine Geschichte bietet und sich weiter unten auch unnatürlich anfühlt
- Beschriftungen im GANT-Chart: Aktuell werden die Titel nur in Tooltips angezeigt. Das ist nicht ganz ideal zum Lesen des Charts – bei kürzeren Stationen hätten direkte Beschriftungen das Layout allerdings überladen. Hier wären Icons eine mögliche Alternative
- Fehlende Elemente: Für Sprachen und Hobbies blieb leider keine Zeit, ebenso wie für die ursprünglich geplante Darstellung der Kundenprojekte zur Demonstration meiner Visualisierungsfähigkeiten (User Story 3)
- Visuelle Ergänzungen: Eine Karte zur Visualisierung der geografischen Verteilung meiner Stationen (Niederlande, UK, Deutschland) wäre eine interessante Ergänzung gewesen
Eine grundsätzliche Herausforderung war die Bewertung der eigenen Expertise-Level. Wie stuft man die eigenen Fähigkeiten objektiv ein? Die aktuellen Werte dienen eher der Demonstration des Konzepts als einer tiefgehenden Selbstanalyse.
Fazit
Der erste Tag der Dashboard Week hat gezeigt, wie herausfordernd, aber auch bereichernd es sein kann, unter Zeitdruck kreative Lösungen zu entwickeln. Die größte Schwierigkeit lag dabei weniger in der technischen Umsetzung als im richtigen Scoping – zu entscheiden, was innerhalb des begrenzten Zeitrahmens realistisch umsetzbar ist, und sich nicht in Details zu verlieren.
Trotz der Zeitbeschränkung hat es wirklich viel Spaß gemacht, den eigenen Lebenslauf aus einer datengetriebenen Perspektive zu betrachten.
Nach den intensiven Trainingsmonaten ist die Dashboard Week ein perfekter Abschluss, bei dem wir das Gelernte in vielfältigen Projekten anwenden können. Ich bin schon gespannt, welche Aufgabe Tag 2 bringen wird!